War on the Inside

Mit reichem Sortiment: Nina Treml, die Hauptakteurin des Trios, spricht von Slayer und Tori Amos als Einflüssen. Mit der Songwriterin verbindet sie ihr Sangestalent, mit den Metallern die plötzliche und drückende Härte. Dabei beginnt "War On The Inside" recht harmlos. Die ersten Nummern bieten anständigen Modern Rock mit Frauenstimme, nicht annähernd so frech wie Die Happy oder die Guano Apes, sondern mit düsterer Note, verweisend auf die Neunziger. Etwas steif, aber gut, es ist ein Erstling. Und wer sich durchgegraben hat, wird staunen.

Denn mit "Ex Nihilo" beginnt die Fahrt zwischen Fünfer und Weggli. Plötzlich gibt es Elektronik, gar Trip-Hop-Anflüge. Sängerin Nina bleibt dabei selbstbewusst. Sie zieht ihren Stiefel durch und behält mit ihrer poppig-ausdrucksstarken Songwriterstimme die Oberhand. Auch wenn bei "Return Of The Repressed" die Drums weichgeklopft werden, oder bei "Judas Goat" an die Türe des Death Metal geklopft wird, stemmt sie sich mit Ausnahme von kleinen Ausbrüchen dagegen. Zur Belohnung warten mit "Wind Feeds Fire" und "A Ruse" Verschnaufpausen, die beeindrucken, weil hier alle an einem Strang ziehen.

In zerrissenem Zustand kommt einiges daher. Das kann Vorteil oder Nachteil sein. Interesse oder Unverständnis hervorrufen. Generell ist es begrüßenswert: Besser neugierig an allen Schüsseln naschen, als saumselig den Helden nachzutrotten. Daher geht "War On The Inside" als gelungene Sondierungsübung durch.