Death of Adam

Erwartungsgemäß hat es sich Kanye natürlich nicht nehmen lassen selbst auch auf einem Track Platz zunehmen. "Stay Up! (Viagra)" heißt das gute Stück und handelt namensgemäß von erektiler Dysfunktion. Ein durchaus ordentlicher Song, der die blauen Pillen aber dennoch bei weitem nicht ersetzen kann. Das Thema ist ebenfalls ungewöhnlich, allerdings sollte man dazu folgendes wissen: "The Death Of Adam" ist ein Konzeptalbum, das uns eine Geschichte erzählt bzw. es zumindest versucht. Adam ist nicht der biblische Jüngling sondern ein notgeiler Typ aus Harlem, der sich mehr oder weniger durch die Gegend vögelt. Dementsprechend bekommen wir Songs über Morgenlatten ("Morning Wood"), Sex mit der besten Freundin ("The Friends Zone") und der seltenen Höflichkeit, der Frau den Vortritt zu lassen ("Nice Guys Finish Last") ? allerdings dauert der Track auch nicht länger als zwei Minuten. Ob mit Plüsch oder pur, Handschellen dürfen keinesfalls fehlen ("Handcuff ?Em") und auch die anstrengende zweite Nummer wird mit "(Awww Man) Round" gewürdigt. Unter diesen Gesichtspunkten ist wohl mittlerweile auch der Kanye-Track etwas logischer.

Irgendwie dürfte es der werte Adam aber wohl irgendeiner Dame nicht so recht gemacht haben, und landet schlussendlich auf einer Bare im Leichenschauhaus. Wer der Mörder war oder was sonst noch so passiert ist, soll uns jetzt aber einmal egal sein. Musikalisch wird die Geschichte von samplelastigen, durchaus stimmigen und guten Produktionen begleitet. Was aber schlussendlich aus den Beats gemacht wurde, kann abseits des Konzepts leider großteils nicht überzeugen. 88-Keys ist kein großer Sänger und auch als Rapper hat er phasenweise ziemliche Schwierigkeiten. Zudem sind eigentlich sämtliche seiner Rapparts mit einem störenden Verzerr-Effekt versehen. Auch die Gäste bleiben bis auf Kanye und Phonte von Little Brother farblos, wodurch es für Redman keine große Schwierigkeit war mit "The Burning Bush" den besten Raptrack des Albums abzuliefern.

"The Death Of Adam" hat ein durchaus witziges Konzept, und produktionstechnisch konnte mich 88-Keys ebenfalls überzeugen, doch der Rest wäre definitiv noch verbesserungswürdig. Die Rapvocals aus der Blechdose sind mehr als gewöhnungsbedürftig, einige Tracks sind nur Instrumentals und auch die R&B Nummern sind irgendwie langweilig.