For Your Entertainment

Bezeichnend ist das Ende von "Pick U Up" (Co-Autor war hier übrigens Weezer-Frontmann Rivers Cuomo): Lambert singt seine letzte Zeile nicht, sondern er zieht sie mit einem dramatischen 80er-Hairmetal-Geheul in die Länge: "Can't you see what I MEEEEAAAAAAYAAYAAAAN?" - dann muss er lachen. Schließlich soll es hier vor allem um Spaß gehen.

Bei diesem Ansinnen wird der Sänger von zahlreichen prominenten Autoren unterstützt: Der Opener "Music Again" wurde von Justin Hawkins (The Darkness) geschrieben und hält das Interesse mit einem Mix aus Mika-Referenzen und Glamrock-Elementen wach. "Fever", eine der stärksten Nummern des Albums, stammt aus Lady Gagas Feder, klingt aber mit seinem gut gelaunten Discosound und dem ausgelassenen, etwas frivolen Refrain eher nach den Scissor Sisters. Die Ballade "Soaked" dagegen kann ihre Herkunft aus dem Hause Muse (Frontmann Matthew Bellamy wird als Autor gelistet) nicht verleugnen. Auch auf diesem Gebiet beweist sich Lambert als fähiger Sänger.

Allzu oft bekommt er dazu allerdings nicht die Gelegenheit. Das Album ist fett produziert, zu fett häufig, sodass seine Stimme sich immer wieder in einem gigantischen Synthie-Orchester verliert. Ein weiterer Wermutstropfen: Lambert wirft sich zwar mit Verve in jeden Song, den er performt, die Songs selbst aber bleiben stets im sicheren Mainstream. Hier ein wenig Glamrock, da ein bisschen Glampop, dazu ein paar Elektro-Elemente, weiter geht der Wagemut nicht. Andererseits: Weiter muss er eigentlich nicht gehen. Schließlich trägt Lamberts Platte nicht den Namen "Experimentalmusik für Fortgeschrittene", sondern "For Your Entertainment". Und der passt allemal.