Set 'Em Wild, Set 'Em Free

Dabei darf man sich nicht auf die ersten Eindrücke verlassen: "Everyone Is Guilty" mag das Album mit einem Sturm aus Afro-Funk eröffnen und dabei an so unterschiedlichen Künstlern wie Jimi Tenor und Santana andocken - im weiteren Verlauf besinnt sich die Familiy oft auf ruhigere Töne. In denen verschiedene Variationen des Gitarrenpickings Stichwortgeber für große Melodien sind, die facettenreich und mit diversens Instrumenten aufbereitet werden, nachzuhören etwa in "River". Kraft durch Lautstärke und Gitarrenfeedbacks zeigt dagegen das psychedelische "Gravelly Mountains Of The Moon". Wenn in "The Alps & Their Orange Evergreen" plötzlich eine Ruhe entsteht, die an die Protagonisten des New Folk, an Bands wie Espers oder Tunng erinnert, hat man das Spektrum schließlich in seinen groben Zügen durch.

So eine Art roter Faden bleibt dabei der Gesang des Dreiers: Klassischer Satzgesang definiert auch die Songs, die sich auf andere Genres beziehen. Das ist wichtig, denn die Gefahr eines Eindruck-Overkills, die besteht auf "Set 'Em Wild, Set 'Em Free" durchaus, und da irgendetwas in der Hand zu haben, hilft. Spannend wäre einmal, das auf der Bühne zu sehen.