No More Days to Waste

Die Newcomer legten bislang eine ziemlich steile Karriere hin. Erst 2006 gegründet, gewannen sie schon im Jahr darauf den "Bravo"-Newcomer-Wettbewerb. Erste Aufnahmen, zwei Top-30-Singles folgten. Das Geheimnis dieses Erfolgs liegt sicherlich auch in der Besetzung. Mit Sängerin Vivi steht dem Quintett ein perfektes Avril-Lavigne-Lookalike vor, die vier Jungs scheinen geradewegs aus dem Emo-Bilderbuch entsprungen. Aber auch wenn es rein stiltechnisch so wirken mag, Aloha From Hell sind eben keine Erfindung einer Plattenfirma oder von Castingshow-Produzenten.

Und der Alternative-Rock ihres Debüts "No More Days To Waste" ist nicht nur extrem radiotauglich und teeniefreundlich produziert, sondern besitzt durchaus Substanz. Klar klingt vieles noch nach den ausdrücklichen Vorbildern der Band, nach Die Happy, Fall Out Boy oder Paramore. Und "Don't Gimme That" mit seinem ruhigen Piano-Einstieg und dem Schema-F-Riffs im Refrain klingt schon sehr nach Nummer sicher. Aber diesen Zweck erfüllte diese erste Single auch bestens. Jetzt, auf "No More Days To Waste", beweisen der Titeltrack, aber auch etwa "Hello Hello", dass Aloha From Hell an- und eigenständige Punkpop-Songs können. Und die Powerballade "Walk Away" mag zwar ein wenig zu viel pubertäres Pathos atmen, zeigt aber auch das beeindruckende stimmliche Volumen von Sängerin Vivi.

Musikalisches Können, Glaubwürdigkeit, teilweise sogar selbst geschriebene Songs - damit haben Aloha From Hell zumindest vielen Altersgenossen, die sich in Casting-Shows abmühen, schon etwas voraus. Und auch im Wettbewerb mit den ganz Großen haben die Newcomer einen entscheidenden Vorteil: Genug Entwicklungspotenzial, um in einigen Jahren dem Teenie-Segment zu entkommen.