Zwischen Himmel und Erde

Denn ihre Fans können sich eben auf Anhieb mit ihr identifizieren. Mit einer attraktiven Frau, die sich auch gerne mal schwach zeigt. Und von der man auch auf dem aktuellen Album keine großen musikalischen Neuerungen erwartet.

Aber darum geht es Andrea Berg auch nicht. Sie vermittelt Stimmungen und Gefühle, die jeder teilen kann. Da gibt es Lagerfeuer-Gitarre bei "Verdammt, ich lieb dich noch" (trotz ähnlichem Titel kein Matthias Reim-Cover), die aber schnell vom Berg-typischen Drum-Computer verschluckt wird. "Wenn du jetzt gehst, nimm auch deine Liebe mit" zeigt, was Andrea Berg besonders gut mit ihrer Stimme ausdrücken kann: Trauer und das Gefühl der Hilflosigkeit. Und da der Mensch seltener glücklich als irgendwie schlecht drauf ist, fühlt sich hier fast ein jeder sofort angesprochen. "Dich soll der Teufel hol'n" schlägt in dieselbe Kerbe. Es hilft Hörern, die sich mitten im Liebeskummer-Tief befinden, sich nicht ganz so alleine zu fühlen und so eine Portion des Bergschen Mir-geht-es-doch-genauso-wie-dir-Gefühls zu bekommen.

Das Album wurde wie jeher von ihrem Erfolgsproduzenten Eugen Römer fast im Alleingang geschrieben und betreut. Bei "Tief im Sturm" und "Ohne dich hab ich schon oft die Nacht verflucht" lässt er Berg ihre Text-Künste zeigen, sich ihre romantische Einstellung zum Leben widerspiegeln. Über mangelnde Alltags-Poesie kann man sich hier also nicht beklagen, musikalisch reicht es für den fröhlichen Engtanz im Discofoxschritt. Und viel mehr will das Schlagerherz ja auch nicht.