Mit dem Soundtrack zu "Slumdog Millionaire" wurde A.R. Rahman auch in Europa über Nacht bekannt. In seiner Heimat Indien ist der 44-Jährige indes längst ein Star. Sein Prinzip: die Verbindung traditioneller indischer Weisen mit westlichen Klängen - sei es Pop, Dance oder Klassik. Sein Erfolg: mehr als 150 Millionen abgesetzter CDs, dazu geschätzte 200 Millionen Kassetten - und das in einer Zeitspanne von gerade einmal 18 Jahren. Es gibt wenige Künstler, die mehr verkauft haben als der Mann, den die "Time" einmal als den "Mozart von Madras" bezeichnete. "Connections" vereint altbekannte Soundtrack-Beiträge und neue Aufnahmen. ~ Andy Müller-Markowski (teleschau) aufklappen »
Wer traditionellen Bollywood-Sound schätzt, wird Augen machen: A.R. Rahman produziert und inszeniert seine Songs bisweilen verblüffend nah am Dancefloor europäischer Prägung, lässt das traditionelle Instrumentarium und den typischen Gesang über dicken Beats (flott: "Khalbili") laufen und erlaubt sogar Autotune-Effekte und flächige Keyboards. Das ist gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber durchaus, noch einmal nachzuhören im tatsächlich etwas an US-Star Akon erinnernden "Jai Ho!", mit dem Rahman einen Oscar für den "Original Song" gewann. Der Track findet sich auf dem Album übrigens in einer zweiten Version: Bei "Jai Ho (You Are My Destiny)" lud Rahman niemand Geringeres als die Pussycat Dolls in das Tonstudio ein. Das Ergebnis: ein kraftvoller, aber auch leidenschaftlicher Power-Song, der vermeintliche Gegensätze zwischen den verschiedenen Genres machtvoll zur Seite fegt und einen schönen Gegensatz zu den ruhigeren Tracks des Albums, etwa dem traumhaften "Meherbaan", bietet. Sicher ein guter und leicht verständlicher Einstieg in die Welt der indischen Populärmusik.