Asleep in the Bread Aisle

Sämtliche Bemühungen, den Namen Eminem aus der Sache herauszuhalten, werden vom Künstler persönlich sabotiert: In "As I Em" macht Asher Roth auf den großen weißen Schatten aufmerksam, aus dem er treten muss. Ja, sie haben die gleiche Hautfarbe und auch ihre Stimmen sind nicht unähnlich, doch Slim Shady sei er nicht. Da wird wohl keiner widersprechen.

Während Eminem seine Verse gern mit hohem Tempo in die Menge feuert, geht Roth die Sache deutlich ruhiger an. Über die zurückgelehnten Old-School-Beats, die vorwiegend von Newcomer Oren Yoel stammen, legt er seine Zeilen - unaufgeregt, gelassen, souverän. "Lark On My Go-Kart" und "Bad Day" können als Beweis genommen werden, dass das Weißbrot tatsächlich rappen kann.

Das Problem ist nur, er weiß nicht so recht, worüber. Dass seine erste Single "I Love College" nicht durch einen hochtrabenden Text auffällt, sei dem ehemaligen Lehramtsstudenten verziehen. Doch der Mid-Tempo-Partyhymne fehlt auf dem Album das inhaltliche Gegengewicht. "Blunt Cruisin'" erinnert beispielsweise schmerzhaft an den fast gleichnamigen, sinnentleerten Charterfolg der Massiven Töne, Roths Selbstdarstellungsversuch "Lion's Roar" entpuppt sich trotz tatkräftiger Unterstützung von Busta Rhymes nur als leises Fauchen.

Was man Asher Roth jedoch zugutehalten muss, ist die Tatsache, dass ihm bewusst ist, wo er steht. Er weiß, dass er kein Gangster ist und er versucht auch nicht, einer zu sein. Mit Selbstironie steht er dazu, eben nur in einem Vorort von Philadelphia aufgewachsen zu sein. Doch nicht nur das bringt ihm Sympathiepunkte ein: Der Junge besitzt einen gesunden Wortwitz, der bloß die richtigen Themen braucht, um seine Wirkung voll zu entfalten. Noch ein wenig Zeit im Ofen und aus dem halb gebackenen wird ein vollwertiges Weißbrot.