Baby Darling Doll Face Honey

Aus der Tatsache, dass deren so simple Stringenz fehlt, schlagen die drei Briten eigenartigerweise Kapital. Zwar ist es bisweilen wahnsinnig irritierend, was auf diesem Album passiert. Da steht mit "Honest" plötzlich so eine Art getragene Rockballade im Raum. Angeschlagene Gitarre, Emma Richardson an den Vocals, vielleicht etwas zu gefühlige Lyrics. Den Song trennt nicht viel von einer Totalkatastrophe - trotzdem funktioniert er, weil er in einem Umfeld stattfindet, das sich auf keinerlei Paradigmen verlässt.

Neben diesem überschaubar spannenden Song stehen eben auch Juwelen, etwa das unfassbar einprägsame "Death By Diamonds And Pearls" oder der schleppende Bluestrack "Blood" oder "Impossible", das sich irgendwo zwischen Glasvegas und den Kings Of Leon Richtung Mainstream schiebt und mit dem wohl hübschesten dramaturgischen Kniff der Platte aufwartet.

Natürlich ist das alles zu sehr gemischte Platte. Und natürlich fällt es anfangs schwer, das Album am Stück zu hören. Aber die Ideenvielfalt der Briten beeindruckt durchaus - dass mit Ian Davenport (Supergrass, Badly Drawn Boy) ein durchaus renommierter Produzent die Band unter seine Fittiche nahm, ebenfalls. Bleibt zu sagen: beim nächsten Mal etwas mehr Stringenz.