Die Geschichte von Brian "Head" Welch liest sich wie ein Buch. Mitte der 90-er erlangte er als Gründungsmitglied und Gitarrist von Korn weltweiten Ruhm. Über kurz oder lang entfernte er sich allerdings mehr und mehr von der Band, kam mit der Rock'n'Roll-Attitüde immer weniger zurecht. Alkohol und Drogen machten ihm das Leben zur Hölle. 2005 entschied sich Head schlussendlich dazu, Korn zu verlassen, machte einen Entzug, entledigte sich seiner inneren Dämonen und ebnete auf diese Art und Weise den Weg für sein weiteres spirituelles Leben. Stoff genug für seine Memoiren, die er in seinem Schriftsteller-Debüt "Safe Me From Myself" niedergeschrieben hat. ~ Juliane Lüthy (teleschau) aufklappen »
Mit diesem Werk hielt er sich mehrere Wochen in der Bestseller-Liste der New York Times. Die besten Voraussetzungen für sein erstes Soloalbum, das als musikalische Vertonung eben dieses Buches zu sehen ist und auf denselben Titel hört. Bei Korn "lediglich" als Gitarrist angestellt, versucht sich Head auf "Save Me From Myself" erstmals auch als Sänger, zwar nicht mit durchschlagendem Erfolg, aber durchaus passabel.
Musikalisch wandert er auf den Pfaden von Korn, weiß aber dennoch, hier und da eine Abzweigung zu nehmen, die ihn an Fusion Jazz, New Wave und Alternative Rock vorbeiführt. In seinen Texten macht Welch keinen Hehl daraus, dass ihm der Glaube an Gott das Leben gerettet hat. Doch man muss nicht unbedingt als Christ durch die Welt gehen, um Zugang zu seinem Album zu finden. Es geht unter anderem um den Kampf gegen seine Alkohol- und Drogenabhängigkeit und die Trennung von Korn.
Und eines wird ganz deutlich, in den vergangenen drei Jahren hat Head keinesfalls verlernt, Songs zu schreiben, die unter die Haut gehen, wie etwa der Titelsong "Save Me From Myself" und die Single "Flush". On top gibt es dann noch einige Weltklasse-Musiker, darunter unter anderem Drummer Josh Freeze (A Perfect Circle, The Offspring) und Tony Levin (King Crimson) am Bass. Klingt nach einem gelungenen Debüt? Mit Sicherheit! Alle Fans der klassischen Korn können sich auf jeden Fall auf den ein oder anderen nostalgischen Moment freuen.