That Lucky Old Sun

Wilson strickte das Album um den Titeltrack, den dereinst Beasley Smith und Heaven Gillespie schrieben und der in der Interpretation von Louis Armstrong bekannt wurde. Mit den üblichen Mistreitern - zu nennen sind natürlich vorrangig Van Dyke Parks und Live-Gitarrist Scott Bennet, der die Texte schrieb, - entstand eine enorm verdichtete Platte, die dem "Smile"-Prinzip treu bleibt: Das Album ist nicht die Summe der einzelnen Teile respektive Songs, sondern ein durch narrative Elemente geschickt verwobener Collagenteppich, der neben traditionellen, aber etwas sinfonischer als zuletzt aufgearbeiteten Wilson-Songs auch Jazz, Dixieland und Latin streift.

Am stärksten sind die Songs, wenn auf übermäßige Zierde verzichtet wird, etwa im natürlichen "Forever She'll Be My Surfer Girl" oder dem sich Richtung Vaudeville spielenden "California Role". Dass hier das Kalifornien von Marilyn Monroe, von Errol Flynn zitiert wird - wen kümmert's? Den Klang nicht, denn der ist thematisch ja in einer ganz ähnlichen Zeit angesiedelt. Später Höhepunkt: "Going Home", strikt biografisch, durchaus artverwandt nicht nur mit reichlich Beach-Boys-Eigenmaterial, sondern auch weiteren Klängen aus dem Kalifornien der 70er-Jahre. Dass die Songs manchmal etwas zu markig sind, in ihrer Breite bei aller Feinheit der Arrangements auszuufern drohen, ist vermutlich bei so einer Platte kaum zu vermeiden. Orientierungspunkte finden sich dennoch, etwa in den immer wieder eingeflochtenen Passagen des Titellieds.