Für Pumkinhead, Mr. Metaphor und Block McCloud ist die Tatsache, dass New York die Hauptstadt des Raps ist, Bürde und Ansporn zugleich. Marley Marl, Large Pro, Pete Rock, DJ Premier, Nas, der gesamte Wu-Tang-Clan - und die Rang-und-Namen-Liste könnte unendlich fortgeführt werden - stammen allesamt vom Big Apple. Manhattan, Queens, Bronx, Staten Island oder aus Brooklyn. In Anlehnung an die Heimat der drei Rapper nennen sie sich Brooklyn Academy und fühlen sich ganz dem Erbe New Yorker Rap-Kunst verpflichtet. ~ Daniel Heim (teleschau) aufklappen »
In der Tat: Hardcore-Rap. Die Stadt beherbergt seit Kool Moe Dee und der Sugar Hill Gang, eine ganze Armee von Rappern, Produzenten und DJs, von denen einige Dutzend in den letzten 20 Jahren zu Bekanntheit und Ruhm gelangten. Eine Stadt, ein Sound. Brooklyn Academy liefern mit "Bored Of Education" eine Scheibe ab, die in allen Belangen nach New York klingt. Brettharte Instrumentals, die ohne allzu viel Electro-Spielereien auskommen, stattdessen mit Disco- und Soulsamples versehen, den Beton anrühren. Der Flow der drei Rapper zählt vielleicht nicht zu den besten der Stadt, dennoch zielt er ohne weiteres direkt in die Fresse. Rap macht keine Gefangenen, schon gar nicht, wenn er aus Brooklyn kommt. Neben den derbe pumpenden "Raise Ya Hands" oder "This Is Brooklyn" gibt es aber auch einige Ausrutscher. "What's The Plan" mit Willtell ist zu sülzig und weak, als dass es zum harten Kern der Platte passen will.
Aber auch "Nothing You Can Do", das zwar mackerhafte Ansagen puncht, kann mit dem Zirkus-Orchester-Sample nicht an die sonst großartigen und bösen Beats anknüpfen.
Killah Priest, Ill Bill, War Bixby, Skam 2 zählen zu den durchschnittlich guten Gästen. Für wahre Exklusivität sorgt aber eine Rap-Künsterlin, die zur unterschätztesten der Stadt zählt: Jean Grae. Gleich viermal vertreten beweist sie ihre Fertigkeiten und lässt den Hörer staunen, der sich fragt, warum Madame es trotz ihrer langjährigen Aktivitäten erst zu einem einzigen eigenen Album brachte.