Charlie Winston ist ein Zauberkünstler mit reichem Repertoire. Notenblatt und Stift sind seine Zauberutensilien. So wie ein Magier sein Publikum mit verblüffenden Tricks in Erstaunen versetzt, so überrascht der britische Songwriter seine Hörer von Song zu Song immer wieder neu. Sein zweites Album "Hobo" zeigt: Er ist kein durchschnittlicher Jahrmarktsgaukler, sondern einer, der sein Publikum dazu bringt, bis zur letzten Nummer den Atem anzuhalten. ~ Nina Hortig (teleschau) aufklappen »
In Frankreichs Radiostationen läuft Charlie Winstons Single "Like A Hobo" auf Hochtouren. Dieser fröhliche Ohrwurm ist denn auch eines der Souvenirs, das man aus dem diesjährigen Frankreich-Urlaub mit nach Hause genommen hat. Und wo dieser sommerlaunige Song herkommt, da gibt es noch viel mehr. Um zu Hause den Jahreszeitenwechsel so warm wie möglich zu gestalten, erscheint Charlie Winstons Album "Hobo" pünktlich zum Ende der Hauptsaison auch hierzulande.
Rhythmus spricht aus jeder Note, der Soul aus der Stimme - Charlie Winston besitzt ein ungetrübtes Gefühl für eingängige Melodien, die die Massen bewegen - vorwiegend ihre Hüften. Dabei zeigt er, dass Qualität und Popularität sich nicht widersprechen müssen, auch wenn die meisten Castingshows einen vom Gegenteil überzeugen wollen. Seine Songs sind eingängig, ohne sich bei der Masse anzubiedern. Sie bewahren sich künstlerische Eigenständigkeit und Anspruch. So wechselt Winston von chansonesk zu jazzig. Balladen fürs Herz findet man ebenso wie Reggae, opulente Orchestrierung und chorale Gesangseinlagen. Von den Texten ganz zu schweigen, die eine eigene, oft sehr humorige Sprache sprechen. Die Metapher vom Leben als Ente oder Charlie Winstons ganz eigene Interpretation von "Lost In Translation" in Song acht, "Tounge Tied", spielen mit der Fantasie des Hörers - die Abschlussnummer "My Name" sogar ein wenig mit seinen Ängsten. Wie die Magie eben auch.