Skeletons in the Closet [U.S. Edition]

Die Leichen im Keller sind Coverversionen, von denen die meisten - das als Warnung an die Sammler und Fans - bereits auf die Menschheit losgelassen wurden. Als unveröffentlicht werden lediglich "Antisocial" (Trust/Anthrax), "War Inside My Head" (Suicidal Tendencies) und das atmosphärisch großartig adaptierte Pat-Benatar-Stück "Hell Is For Children" deklariert.

Bekannt oder neu, das ist eine Möglichkeit der Unterteilung des Albums. Die andere: Nicht alle Beiträge können über einen Intentionskamm geschert werden. Anzunehmen ist es, dass die große Metaller-Sause der Vater des promillegeschwängerten Gedankens war, als ein Stück wie "Ooops!... I Did It Again" unter das scharfe Messer der Spezialisten kam. Und der furiose Einstieg "Lookin' Out My Back Door" (CCR) gerät zum punkig rasenden Wildwest-Tornado mit Gute-Laune-Garantie. Ein Song aus "The Big Lebowski", wie auch "Just Dropped In" von Kenny Rogers, bei dessen Aufnahme der verkaterte Sänger "im zweiten Vers kotzen musste".

Solch eine Aussage zu "Silent Scream" von Slayer oder "Aces High" von Iron Maiden? Nein, das wäre pietätlos. Den Würdenträgern wird mit Respekt begegnet. Und wenn Children Of Bodom sich an (Hard-)Rockklassikern insbesondere der Achtziger versuchen, erinnern sie hin und wieder an eine verschärfte Ausgabe der finnischen Monster von Lordi. Scorpions, Alice Cooper und Poison stehen im Boxring den Ramones, Sepultura und dem als Hidden-Track versteckten King Diamond gegenüber. Sie werden durch die Integration eigener Markenzeichen - Stichwort: Keyboards - sowie die anpassungsfähige Stimme von Alexi Laiho verbunden. Mit Geschick und technischer Klasse wird aus dem "Bodom und Gomorrha", das auf "Skeletons In The Closet" herrscht, ein kurzweiliges Coveralbum gestrickt.