Keeps Gettin' Better: A Decade of Hits

Denn Pink mag zwar seit jeher überzeugend die jugendlich rebellische Rockgöre spielen, Britney inzwischen wieder mit Jungmädchencharme kokettieren. Eine wirkliche Weiterentwicklung ist über die Nuller-Jahre aber tatsächlich nur bei Aguilera zu erkennen. Und falls der Thron der "Queen Of Pop" jemals vakant werden sollte, ist ein gewisses musikalisches Gespür - neben dem Skandal- und Schlagzeilenfaktor - sicherlich das wichtigste "Auswahlkriterium". Schließlich schafft es auch Madonna seit Jahrzehnten Trends zu setzen, indem sie aufkommende Musikströmungen erkennt und für den Mainstream-Hörer zugänglich macht.

Insofern ist Christina Aguilera auf dem besten Weg. Auch wenn am Anfang ihrer Karriere bloßer Niedlichkeits-Pop ("Genie In A Bottle", "What A Girl Wants") stand, emanzipierte sie sich bereits mit ihrem zweiten Album "Stripped" und dem exhibitionistischen Video zur Single "Dirty". Und das einfühlsame "Beautiful" - geschrieben von Ex-Four-Non-Blondes-Frontfrau Linda Perry - ist vielleicht eine der anrührendsten Pop-Balladen des Jahrzehnts. Nach längerer Pause dann die erneute Verwandlung: Auf "Back To Basics" spielte Aguilera plötzlich mit dem Charme, Glanz und Glamour der 30er-Jahre, mit Swing, Soul und jazzigem R&B.

Und nicht nur das Astronauten-Outfit auf dem Cover von "Keeps Gettin' Better" weist Richtung Zukunft: Die neue Version von "Genie In A Bottle" und der Titeltrack sind kühl-moderner Elektro-Pop. Und insofern ist der Titel ist keine Übertreibung: Die US-Sängerin wird tatsächlich immer besser.