Paco de Lucia liebt ihn, die Frauen vergöttern ihn, und seit seinem Grammy-Song "Lágrimas negras" (2003) mit Bebo Valdés (damals 85) aus Kuba verehrt ihn der Rest der Welt auch. Und weil Diego el Cigala clever ist, hat er sich den Sound von damals, jene so glückliche Mischung aus leichtfüßigem Kubasound und leidenschaftlichem Flamencogesang für sein neues Album "Dos Lágrimas" zumindest teilweise bewahrt. ~ Kati Hofacker (teleschau) aufklappen »
Der Roma-Flamenco-Sänger Diego Ramón Jiménez Salazar sang früher vornehmlich für berühmte Flamenco-Tänzer, inzwischen ist er bei einem Sound angelangt, der exakt zwischen Hotelbar-Lobby-Lümmeln, Kuba und finsterer Flamenco-Dramatik angesiedelt ist. Um diesen Eiertanz perfekt zu machen, engagierte er den Pianisten Guillermo Gonzáles Camejo Rubalcaba (genau, den Enkel von Jacobo G. Rubalcaba), und verarbeitete eigene Kompositionen, die zumeist im Balladengenre mit einer guten Portion Emotion angesiedelt sind ("Bravo", "Dos cruces") wie auch Coverversionen meist kubanischer Schätzchen. Diese interpretiert er gemeinsam mit dem Gitarristen Diego Moreno Jiménez, dem Congaspieler Federico Aristides, Cello, Akkordeon und natürlich - viel Leidenschaft.
Geschichten von Liebe und vor allem dem daraus entstehenden Leid, von Rache und Enttäuschung werden da zu fast leichtfüßigen, manchmal auch jazzy Angelegenheiten ("Dos gardenias") zwischen Flamenco, Son, Kuba, Latinjazz, moderner Klassik ("Compromiso") und sogar Tango ("Caruso"). Diego pendelt, stets vom sehr dominanten, eleganten Klavier begleitet, zwischen Leidenschaft und geschmeidiger Raffinesse, zwischen Tradition und Experimentierfreudigkeit. "Lágrimas Negras" war eine neue Idee, ein Herantasten, "Dos Lágrimas" ist die Quintessenz daraus.