Pass It Around

Unbekanntes Gewässer: Mit mehreren Leuten zusammen an einem Album zu arbeiten, das war für Donavon Frankenreiter etwas ganz Neues. Am schwierigsten sei es für ihn anfangs gewesen, die Kontrolle abzugeben, die Fertigstellung seiner Songs anderen zu überlassen. Doch es lohnte sich. Was Joe Chiccarelli aus den Liedern machte, kann sich hören lassen. Deutlich spürbar ist der poppige Einfluss des Produzenten, der bereits mit den White Stripes und Frank Zappa zusammenarbeitete. Was bleibt, ist die sonore, stets leicht heiser klingende Stimme Frankenreiters und der lässige Charme seiner Musik, die dem Hörer ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, so breit wie Frankenreiters dominanter Schnauzbart.

Die Botschaften seiner Songs sind einfach: Lass uns zusammenbleiben, vielleicht auch für immer ("Come Together"), sing ein Lied für deine Mutter, deinen Bruder und deine Freunde ("Sing A Song"), und: Sieh niemals zurück, das Beste liegt genau vor dir ("Life, Love & Laughter")! Kein Weltschmerz, keine Tragödien und Depressionen, dafür knapp 40 Minuten Singsang der Fröhlichkeit. Die Message: Leben und leben lassen, und warum dabei nicht ein wenig freudig herumtänzeln?

Es funkt und groovt immer noch bei Frankenreiter, aber deutlich weniger als auf den beiden vorangegangenen Alben. Dafür hat Donavon seinen Spieltrieb entdeckt. Bei "Too Much Water" heult kurz die Hawaii-Gitarre auf. Ein kleines Mariachi-Intro leitet "Come With Me" ein, in dem mal Trompete, mal Orgel, dann wieder ein sattes Streicherarrangement sowie ein nach Kindertröte klingendes Blaselement zum Einsatz kommen. Bei "Pass It Around" werden gegen Ende schließlich Country-Gitarre und Mundharmonika ausgepackt. Ein buntes Bündel Vagabundenmusik für alle, die ausziehen wollen, um ein wenig Glück zu finden.