Hin und wieder gibt es auch mal positive Überraschungen im Lager der bunten, fröhlichen jungen Frauen. Eine der wenigen ist auf jeden Fall Eliza Doolittle, die aus dem Nichts in die britischen Charts preschte. Die sonnigen Sounds ihres Albums "Eliza Doolittle" kommen saisonal vielleicht etwas spät, aber für gute Laune und unkompliziert-lässige Songs ist ja eigentlich immer der richtige Moment. ~ Kati Hofacker (teleschau) aufklappen »
Den Hit "Skinny Genes", der Eliza Doolittle über Nacht in ihrer britischen Heimat berühmt machte, dürften Menschen, die keine Medienverweigerer sind, auch hierzulande bereits kennen. Die 20-Jährige aus London mit dem bonbonbunten Look bezauberte mit diesem unkomplizierten Lied ihre ganze Nation. Der nostalgische Song, irgendwo zwischen "This Boots Are Made For Walking", Kinks, Supremes, Fifties und Lily Allen angesiedelt, verpasst via Radio bereits dem frühen Morgen eine fröhliche Leichtigkeit, die jedes Abdriften in flache Gewässer geschickt meidet.
Auf ihrem selbst betitelten Debüt mischt sich zu dieser vordergründigen Fröhlichkeit hin und wieder ein augenzwinkernder britischer Humor, der für eine 20-Jährige überraschend wirkt. Zudem beweist die Tochter eines Theaterdirektors und eines Musicalstars Stilsicherheit: Von den 50er-Jahre-Schlagern bis zu modernem Radio-Pop spielt sie mit allen musikalischen Einflüssen, die als weich, herzig, unkompliziert und wohlklingend gelten dürfen: Motown, Fleetwood Mac, Supremes, Kinks, Doo-Wop, Ska, Abba, Sixties-Pop, Bee Gees, Stevie Wonder und Lily Allen - alle standen Pate, als Eliza ihre Songs schrieb. Das Wunderkind hatte übrigens schon mit 15 einen Autorenvertrag mit einem Verlag, für den sie Songs komponierte. Im Übrigen bezeichnet Doolittle selbst ihre Musik einfach als "Kinderlieder für Erwachsene". Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.