Believers Never Die: The Greatest Hits

Betriebswirtschaftlich wäre eine Nichtveröffentlichung fahrlässig gewesen. Die amerikanische Erfolgstruppe kündigte eine Auszeit an, mit fünf Studioalben ist ein ordentliches Repertoire vorhanden. Logische Konsequenz: Singles aneinandergereiht, mit unveröffentlichten Songs aufgefüllt und auf den Markt gebracht.

"Believers Never Die" ist ein Führer durch die Karriere der Jungs um den Ashlee-Simpson-Gatten Pete Wentz und Patrick Stump. Schrammeliger, auf wackligen Beinen stehender Punk macht den Beginn, dann sind mit den Alben "From Under The Cork Tree" und "Infinity On High" die schönsten Bescherungen in Lametta-Silber an der Reihe. "Dance, Dance", zu Befehl, "Thnks Fr Th Mmrs", gerne geschehen, Emo-Kids und Party-Punks ließen gemeinsam mit ihren Eltern das Radio heißlaufen. Zumindest in Amerika. Denn hierzulande fiel ihnen das Durchstarten schwer. Ein Beispiel: Ihre wohl bekannteste Nummer "This Ain't A Scene, It's An Arms Race", schaffte es in Deutschland nicht einmal in die Top 50. In den USA rockte sie sich locker unter die heißesten Drei. Dort hatten Fall Out Boy zu diesem Zeitpunkt bereits eine Grammy-Nominierung und Doppel-Platin eingesackt.

Weitere erwähnenswerte Beiträge: Die passable Version von Michael Jacksons "Beat It" mit John Mayer als Gast sowie "What A Catch, Donnie": Dieses Stück veranschaulicht, wie die Allgemeinheit auf den Akquisitionszettel rutschte. Optimistisch ausgedrückt: Fall Out Boy blieben nicht stehen. Womit die Gegenwart erreicht wäre. "I'm just the man on the balcony singing: 'Nobody will ever remember me'", heißt es in "From Now On We Are Enemies", einem der neuen Beiträge. Das wird kaum passieren. Zu wertvoll war vieles, was im Koffer des Quartetts auf Airplay-Reise ging.