Mail on Sunday

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Miami, Flordia ? die Stadt der Tausend Gesichter, der teuren Autos und Yachten, der Strandpromenaden mit den braungebrannten Körpern und des ganzjährigen Sommers. In den Achtzigern das zu Hause von Scarface und Miami Vice, in den Neunzigern vor allem durch den Sommerhit "Miami" von Will Smith in den Medien. In den letzten Monaten gab es einen regelrechten Florida-Boom. Rick Ross, T-Pain, Plies und natürlich den Mann, der seinen Herkunftsort gleich mit im Namen trägt ? Flo Rida. Mit der Nummer Eins Single "Low" brach er sämtliche Download-Rekorde, und für viele zählte sein Debütalbum zu den meist erwarteten Alben dieses Jahres. Am 18. März erschien, der 14 Tracks starke Erstling, von Flo Rida "Mail On Sunday" in den Staaten.

Bei Flo Rida rechnete natürlich jeder mit einem Partyalbum, das genau dem Miami-Lifestyle gerecht wird. Schon mit dem ersten Track setzt er ein klares Zeichen, denn für "American Superstar" hat er sich keinen geringeren als Lil Wayne ins Studio geholt. Wuchtiger Bass, im Hintergrund das gesungene American Superstar und ein eingängiger Hook. Protzereien a la carte, die Rubberbands fliegen durch die Gegend, der Champagner spritzt, die Felgen größer als das Ego. Natürlich darf da auch der #1 Stunna a.k.a. Birdman nicht fehlen, der perfekt zum Konzept von "Priceless" passt. Leider rappt er auf dem dezenten Beat etwas zu träge, und erweist sich im Nachhinein nicht unbedingt als beste Wahl. < /br>
Für den Fall, das jemand noch nicht mit dem Kopf mit nickt, oder zumindest in irgendeiner Form mit den Beinen mitwippt, kommen mit den Tracks drei bis fünf, die ersten echten Kracher. Timbaland bringt uns mit "Elevator" einen dicht bepackten Track, der mit typischer Timbo Bassline, zig Effekten einem sofort ins Ohr geht. Der letzte Song des angekündigten Trios bildet der Track "Roll". J.R. Rotem meldet sich eindrucksvoll zurück, Sean Kingston sorgt für den nötigen Jamaica-Flair und schon haben wir den nächsten Grund um mal ordentlich abzufeiern.< /br>
Doch dann macht das Album eine 180° Kehrtwende. Nicht qualitativ aber die Umsetzung ist nun eine ganz andere. J.R. Rotem legt mit "Ms. Hangover" gleich noch einen nach, aber diesmal mit flotten Claps, einem T-Pain ähnlichen Synthi-Hook und einer coolen Melodie. Die Melodie von "Me & U" erzeugt eine tolle Stimmung, ob das ohne Effekt nicht auch möglich gewesen wäre, sei dahin gestellt. Es mag schon sein, das es die ursprüngliche Flo Rida Zielgruppe nicht unbedingt anspricht, aber zwischen all den Bässen tut ein bisschen Melancholie ganz gut. "Still Missin" kommt mit einer nachdenklichen Atmosphäre, Piano klängen und einem wirklich genialen Flo Rida daher. < /br>
Schon lange nicht mehr hat mich ein Album so überrascht. Das Album macht einfach Spaß und lässt sich eigentlich von vorne bis hinten schön durchhören, daher gibt es einfach kaum etwas auszusetzen. ~ Daniel Gräbner aufklappen »