Ruminant Band

Die Parallelen im Sound sind hier und da größer als von beiden Bands beabsichtigt, doch wen soll es stören? Schließlich kämpft man hier nicht um die Pole Position der Charts dieser Welt. Wunderbar arrangierter Träumer-Pop ist und bleibt eben (Randgruppen-)Geschmackssache.

Tatsächlich klingt "The Ruminant Band" zuallererst recht unspektakulär und brav. Daran ändert sich auch im Prinzip nach dem hundertsten Hören nicht viel, sofern man inzwischen nicht die zahlreichen kleinen lieblich-surrealen Tipps und Tricks mitbekommen hat, die Mr. Johnson und seine vier Mitmusiker immer wieder einstreuen. Wie zum Beispiel die rumpelnde, vor sich hin hustende Percussion in "Hobo Girl", die wunderbaren, aus dem Nichts hervorschnellenden Solis im Titelsong oder die bekifften Lyrics in "Being On Your Own".

In ihren vom Westcoast-Folk beeinflussten Rock lassen die Fruit Bats offen, wer im Instrumenten-Duell als Gewinner hervorgeht. Mal schält sich die Fiddle über das Schlagzeug, mal ist es lakonisch umgekehrt. Manchmal jault die Gitarre, und manchmal ist es Johnson selbst, der geläutert Bericht erstattet. Dessen fragil klingendes Organ passt superb zum entrückten Sound, der nach Sonnenschein, Wald und Wiese klingt.