Was immer es mit dem höchst seltsamen, von Egomanien zerrütteten Pixies-Comeback 2003/2004 auf sich hatte, es ist vorüber. Frank Black geht wieder seiner eigenen Wege, übrig geblieben ist lediglich sein alter Kampfname Black Francis, unter dem er sich nun wieder rufen lässt. Und überdies vielleicht die diffuse Sehnsucht nach einer veritablen Band. Grand Duchy, darauf besteht die Presseinfo, sei keine Soloplatte, sondern ein "Joint Venture" zwischen Francis und seiner Ehefrau Violet Clark. Irgendwie aus der Gelegenheit ist "Petits Fours" entstanden. Und genau diesen spontanen, vielleicht sogar etwas beliebigen Geist vermittelt das Album. ~ Jens Szameit (teleschau) aufklappen »
"Petits Fours" bewegt sich in seinen gelungensten Momenten auf dem Niveau lässig-launiger Soloplatten wie "Teenager Of The Year" und "The Cult Of Ray". "Lovesick" hat Zug, eine hübsche Melodie, und Clark haucht der klassischen Indie-Nummer gewissermaßen den Kim-Deal-Appeal ein. "Fort Wayne" ist ein komplexes, cleveres Duett mit französischen Textbrocken. Auch im gefälligen "Black Suit" grunzt der Schweinerocker Black seine gewohnt verquere Lyrik. Ein neues "Bone Machine" mag hieraus aber nicht erwachsen.
Gerade zum Ende dieser relativ kurzen Platte geht das Zwingende doch spürbar verloren. "The Long Song", tatsächlich ein guter Fünfminüter, scheppert recht statisch, um am Ende mit ungestümen Grunge-Riffs zu nerven. "Ermesinde", ein wirrer Synthie-Quark ohne erkennbare Struktur, greift komplett daneben. "Break The Angels", etwas lieb und dröge, wäre auch auf dem letzten Breeders-Album nicht weiter aufgefallen. Wie Kim Deal hat auch Frank Black den Sprung aus den Indie-80ern, die er selbst torpedierte, nie wirklich geschafft. Was "Petit Fours" reizvoll macht, ist zum einen Blacks große Vergangenheit, die hier und da durchklingt, ohne dass er daran wirklich anknüpfen könnte. Und zum zweiten der hörbare Umstand, dass ihn das wirklich nicht schert. Könnte natürlich auch Einbildung sein.