Auf seiner Myspace-Seite reiht sich Greg Weeks, Frontmann der Psychedelic-Folk-Band Espers, selbst unter Folk Rock, Progressive und Gothic ein. Was das für eine Mischung sein soll? Auf jeden Fall nichts für Unausgeschlafene! Denn die könnten sofort wieder ins Schlummerland entschwinden. "The Hive" ist ein Album, zu dem man schon aufgelegt sein muss. ~ Nina Hortig (teleschau) aufklappen »
Greg Weeks' Musik würde sich ganz gut eignen, um nachts in einem Steinkreis zu tanzen. Auf der übrigens sehr ansprechend gestalteten Homepage seines selbst gegründeten, amerikanischen Labels Language Of Stone empfängt den Besucher eben jener Steinkreis zu mystischen Klängen. Ziemlich eigenwillig das Ganze, wie Greg Weeks Musik auch. Er selbst schreibt auf Myspace: "Steine geben und empfangen Energie." Auf deren manchmal recht kantiger Basis entstanden wohl auch seine Songs. Obwohl: Rund klingen die Lieder allemal, die Melodien und Refrains drehen sich im Kreis, wiederholen sich minutenlang gebetsmühlenartig, sodass man das Gefühl bekommt, man sitzt Schlange Kaa aus dem Dschungelbuch gegenüber.
Schwer wie Stein liegt einem leider auch die Musik im Magen, wenn man nicht gerade zum Steinkreis oder irgendeiner spirituellen Elite gehört. Für jene, die sich in so etwas wieder erkennen, mag Greg Weeks ein durchaus interessantes Album erschaffen haben. Interessant ist es auch für alle anderen, aber hörbar? Dazu würden sich die beiden Vorgänger "Awake Like Sleep" und "Blood Is Trouble" - oder das Werk seiner Band Espers - eher eignen.
Auf seinem neuen Album klingt Weeks meistens einfach nur anstrengend - oder einschläfernd, was ebenfalls recht anstrengend sein kann. Songs wie "Funhouse" machen überhaupt keinen Spaß. Das beinahe rein instrumentale "The Hive" - auch der Refrain, der Mitte des Songs einsetzt, erinnert vielmehr an eine Drehleier - ist gewöhnungsbedürftig. Immer wieder erinnert die Platte an den Soundtrack zu einem 80er-Jahre-Fantasyfilm, vielleicht mit David Bowie in der Hauptrolle. Einzig "Not Meant For Light" hat etwas Gefälliges. Um das zu hören, muss man allerdings sieben Songs aushalten. Eine gute halbe Stunde Geduld, die vielleicht nicht jeder aufbringen werden will.