Who Killed Harry Houdini?

Nach wie vor erstattet die Band über alles Report, was außerhalb des Üblichen liegt. Statt über Junge-Mädchen-Dinge wird also über die Kopfhörer gesungen, über die Lieblingsplatten, über Papierflieger und den großen, weiten Rest der Welt. Musikalisch wird das ausnehmend hübsch dargebracht: Die Streicher und Bläser buttern wirklich jede Sekunde rein, die Arrangements sind so ausgetüpfelt wie weiland bei James Last und Konsorten. Easy-Listening-Indierock, gewissermaßen. Nicht wirklich schlecht, aber eben letzten Endes doch arg dünn und behäbig. Ausnahme ist das nur ein bisschen alberne "Gunhild", in dem Soko, die französische Sängerin mit dem lustigen Akzent, ein paar Textzeilen mitsingen darf. Auch der Uptempo-Song "Mingus" mit seinen BaBaBa-Backgroundchören macht Spaß. Der Rest ist leider nur der Rest und folgt einem etwas klebrigen Popverständnis, in dem Brüche und schiefe Ebenen so gar keinen Platz haben.