Comin' Down the Road: The Concert at Royal Albert Hall

Der Name John Fogerty wird wohl für immer mit den weniger angenehmen Seiten des Musikgeschäfts verbunden bleiben. "Viel von dem, was passierte, war nicht einfach - und ich wünschte, viel von dem wäre überhaupt nicht passiert." Ein kleiner Auszug aus dem persönlichen Grußwort im Booklet von "Comin' Down The Road". Mit dem Titelstück eröffnet Fogerty sein Konzert. Schnell sind sie vergessen, die Mühen und Leiden. Er hat seine Familie, die er immer wieder erwähnt, und von der sich einige Mitglieder auf der Bühne zeigen. Seine Söhne Shane und Tyler stimmen mit ihm "Up Around The Bend" an. Guter Job, Jungs. Aber Papa bleibt der Chef.

63 Jahre ist John Fogerty zum Zeitpunkt der Aufnahme. Und in bester Verfassung, gesanglich sowie spielerisch. Dass sein Knopf im Ohr an diesem Abend nicht richtig sitzen will, bringt ihn nicht aus der Ruhe. Hinter ihm im Bild: der begnadete Kenny Aronoff. Kein Schlagzeuger. Ein Kleinkraftwerk. Auch der Rest seiner Mannschaft spielt sich kompetent durch das ausgewogene Programm, welches zwar nicht alle Klassiker umfasst - "Bad Moon Rising" und "Have You Ever Seen The Rain?" beispielsweise fehlen - dafür aber umso reicher an Perlen aus seiner Solokarriere ist; "Almost Saturday Night" und "Creedence Song" seien hier stellvertretend erwähnt.

Der Abend verkraftet Zeitsprünge von 30-35 Jahren problemlos. Creedence Clearwater Revival und das eigene "Revival"-Album. Country und Rock. Alles gibt sich die Hand. Dank des großen Songwriters John Fogerty. Schade nur, dass die DVD so spartanisch gehalten ist. Keinerlei Extras. Keine Dokumentation über diese höchst interessante Figur. Selbst die Menüführung ist spaßfrei. Nach 100 Minuten ist Schluss. Die letzten vier Songs: "Fortunate Son", "Travelin' Band", "Rockin' All Over The World" und "Proud Mary". Klassikeralarm. Aber wie.