Niemand gewinnt nach einer schmerzhaften Trennung. Das ist die einfache Botschaft von John Mayers "Heartbreak Warfare", des Openers von "Battle Studies". Böse Zungen könnten da behaupten, dass es der Songwriter und Gitarrist ja wissen muss. Denn trotz sieben gewonnener Grammys: Vielfach interessierten sich die Medien mehr für Mayers Beziehungen zu Hollywood-Schauspielerinnen als für seine Musik. Nicht völlig zu Unrecht, wie sein viertes Album zeigt. ~ Stefan Weber (teleschau) aufklappen »
Es liest sich wie ein kleines Who's Who des Showbusiness: Jennifer Love Hewitt, Jessica Simpson, Jennifer Aniston und angeblich - noch vor Seal - auch Heidi Klum. Über die schlagzeilenträchtigen Namen von Mayers verflossenen Liebschaften konnten in der Vergangenheit seine angenehm unaufdringlichen Songs schon mal in den Hintergrund geraten. Wobei der 32-jährige Südstaaten-Beau dieser Liste auch problemlos die Namen der Musikstars entgegenhalten könnte, die bereits mit ihm zusammenarbeiteten und auftraten: Eric Clapton, B.B.King, Herbie Hancock, Jay-Z und Alicia Keys - um nur einige der musikalischen Partner zu nennen.
Auf "Battle Studies" will sich Mayer an den ganz Großen messen: Mit der "Zeitlosigkeit von Tom Petty, Fleetwood Mac und Neil Young im Hinterkopf" habe er die Songs geschrieben, lässt der Songwriter wissen. Zum universell gültigen Klassiker taugen allerdings dann nur die wenigsten der Stücke. Wie schon auf seinen bisherigen Alben schafft es Mayer trotz zahlreich formulierter Einflüsse, die Songs in gut produzierten, sanften, aber auch etwas gleichförmigen Rockpopsongs enden zu lassen. Klar: "Heartbreak Warfare" ist ein Radiohit, der in der sonstigen Dudelfunk-Masse sicherlich positiv heraussticht. Bei "Half Of My Heart", mit Countrypop-Jungstar Taylor Swift, blitzt bei einigen Blues-Licks kurz sein Können als Gitarrist auf. Und bei "Crossroads" versucht sich Mayer gar nicht mal so ungelenk an Funk-Rhythmen. Daran, dass sämtliche Songs Kandidaten für einen Kuschelrock-Sampler wären, ändert das jedoch nichts. Aber mit den Höhen und Tiefen von Beziehungen, dem Herz und dem Schmerz kennt sich Mayer eben auch bestens aus.