Cross the Universe

Die Essenz des Filmes kommt früh, streng genommen in den ersten 20 Sekunden. Romain Gavras und So-Me starten "A Cross The Universe" als Bibelstunde, verbinden das Klerikale mit dem Lauten, indem sie einen Konzertbeginn einblenden. Was folgt, sind Bilder, die man ebenso kennt: Flughafen, 'ne Maschine die startet. Ein Yellow Cab, das Venue. Die leere Bühne, Flightcases allüberall. Und dazwischen Justice. Gelangweilt, aber attraktiv, was den Zustand vieler Bands so fünf, sechs Stunden vor dem eigentlichen Konzert abbilden dürfte. Dazu ein bisschen Rockstar-Crazyness: Der Tourmanager hat eine Wumme, irgendjemand direkt vor dem Konzert einen nackten Oberkörper und eine Maske auf. Die Band macht Fitnessübungen. Irgendwann geht's auf die Bühne. Das gerne geäußerte Gerücht, die Band würde on Stage ihre E-Mails checken, kann nicht verifiziert werden. Nach einer halben Minute ist's aus.

Kein schlechter Gedanke: Der klassische Konzertmitschnitt im Schnelldurchlauf. Nur - was kann da noch kommen? Nun ja - es geht so weiter. Die Band fährt durch die USA und lässt sich feiern und filmen. Die Kamera hält dabei vor allem dann drauf, wenn's ein bisschen absurd wird und wenn gar nichts passiert. Der Tourbus spielt eine wichtige Rolle, ohne Zweifel. Die etwas eigentümliche Freundschaft zwischen den beiden Bandmitgliedern, die viel mit Schneeballschlachten, Küssen und halbnacktem Tanz im Hotelzimmer zu tun hat, ebenfalls. Ab und zu sieht man Frauen und Alkohol, Zigaretten sind eigentlich immer im Bild. Ach ja, Gaspard Augé heiratet zwischendurch mal, am Ende wird die Band samt Tourmanager festgenommen. Viel mehr ist's nicht, aber irgendwie auch genug: "A Cross The Universe" als Abbildung des hedonistischen Nu-Rave-Lifestyle, das funktioniert ganz gut. Damit dürfte die DVD den Erwartungshaltungen der Zielgruppe gerecht werden. Wer unbedingt auch noch die Musik will, kann ja die beiliegende DVD anhören.