Kristofer Aström gehört zu der Sorte Songwriter, die man aufgrund der verschrobenen Langsamkeit ihrer Musik gerne als Eigenbrötler bezeichnet. Aber in der Vergangenheit bewies der zurückhaltende Schwede, dass er auf diese Art und Weise einfach am besten musizieren kann: sich zwei Wochen im Studio einschließen, ein neues Album aufnehmen, ganz ohne Hilfe. Bei "Sinkadus" lief es etwas anders. Ein Zweiter war mit von der Partie. Ergebnis: Das Album fremdelt anfangs ein wenig. ~ Claudia Nitsche (teleschau) aufklappen »
Aström arbeitete diesmal nicht allein. Aus den überschüssigen Ideen seines letzten Albums "Rainaway Town" erarbeitete er mit dem schwedischen Musiker Johan Lindström in zwölf Monaten die neuen Songs, auf denen wiederum viele Freunde mitsingen. Ungewohnt banal klingt das Ergebnis bei den ersten drei Liedern. Schließlich sitzt bei diesem schwedischen Songwriter normalerweise jeder Ton und jedes Wort.
Das war nicht nur bei seinen sechs Soloalben der Fall, sondern schon bei der ziemlich harten schwedischen Rockband Fireside so, mit der er für das Album "Do Not Tailgate" 1995 überraschend den schwedischen Grammy gewann. Bei uns kamen die verschachtelten Lautmaler nicht über einen Geheimtipp hinaus. Als deren Ex-Frontmann hält Kristofer Aström seit mittlerweile elf Jahren als behutsamer Songwriter das Interesse des Publikums aufrecht.
"Sinkadus" ist nicht so direkt wie viele andere seiner Werke. Doch dafür steigert sich das Album. Erst im vierten Lied ("Blind Motherfucker") setzt die Vertrautheit ein. Und bleibt. Fast freut man sich darüber noch mehr. "Sinkadus" kriegt die Kurve. "Big Lie, Idiot Die" rockt, "Hard To Live" flüstert. Und nach einigen Startschwierigkeiten bleibt: ein schönes Album.