Primavera in Anticipo

Ihr Erfolg ist kaum verwunderlich: Denn Laura Pausini ist so etwas wie die italienische Antwort auf Céline Dion. Große Gefühle, große Stimme, großes Orchester. Liebeskummer? Wird hier perfekt bedient, einmal "Primavera In Anticipo" eingelegt und schon kann man drauf losheulen. Weitere Ansprüche sollte man allerdings nicht zu hoch stecken, die Musik von Pausini ist nicht unbedingt innovativ. Typischer Italo-Pop, den man irgendwie doch schon einmal gehört hat. Aber schön: So eine Wuchtballade wie "Invece No" ist genießbar, besonders die manchmal elfenhafte, manchmal rock-röhrige Stimme von Pausini gibt hier die richtige Tiefe. Texte gibt es zum Nachlesen brav im Booklet abgedruckt, eine englischsprachige Übersetzung wäre vielleicht noch verbraucherfreundlicher gewesen.

Aber klar: Die 35-Jährige ist vor allem erst einmal ihrer Heimat verpflichtet. Dort ist sie extrem erfolgreich, schaffte es zum Beispiel als erste Frau, das Mailänder Stadion mit 70.000 Fans zu füllen. Ob ihr so was auch hierzulande gelingt, bleibt fraglich. Aber bestimmt öffnen sich durch dieses Album ein paar mehr Fanherzen für sie.