Songs from the Underground

Das klingt auch alles ganz super, wären da nicht die Songs selbst, die leider nur Durchschnittsware darstellen und allenfalls den Hardcore-Fan befriedigen können. Neben dem dahin dümpelnden Intro ("Announcement Service Public"), in das noch ein paar Brüllereien gesampelt werden, gibt es zunächst rohen Crossover von der Stange ("Qwerty", "And One") ehe mit "Sold My Soul To Yo Mama" und "Dedicated" die kreativen Höhepunke abgefeuert werden. Beide Songs zeichnen sich durch mehrschichtige Elektrospielereien und durchdachte Grooves aus, die sich wohltuend von dem tumben Harte-Männer-Geriffe der Vorgängersongs abheben.

Eine Live-Version von "Hunger Strike" - im Original von den Seattle-Prä-Grungern Temple Of The Dog - folgt, die aber der Ur-Version in keiner Weise das Wasser reichen kann - auch wenn Sänger Chris Cornell, der das Original schrieb, hier gut mit Linkin Park harmoniert. Das stinklangweilige Geklimper von "My December" hätten die Band besser an Take That verkauft, und der Abschluss "Part Of Me" verdient nichts weiter als den Namen Füllmaterial. Drei Viertel des Zwölf-Minuten-Generves bestehen aus geloopten Geräuschen und blechernen Keyboard-Outtakes. Derlei avantgardistische Experimente will man den Mainstream-Krachmachern einfach nicht abkaufen.