Ihre Musik ist einfach wunderschön - eine Aussage wie diese kann für eine Band bei aller positiven Anmutung auch gefährlich sein. Nämlich dann, wenn es darüber hinaus nicht all zu viel zu berichten gibt. Und beim selbst betitelten 2005er-Debütalbum "Maplewood" war es ja zumindest erwähnenswert, dass Nada-Surf-Schlagzeuger Ira Elliot Teil des New Yorker Quartetts ist. Jetzt zur Veröffentlichung von "Yeti Boombox" bleibt aber (nur noch) festzustellen: Maplewood spielen makellosen, eben einfach wunderschönen Country-Rock. ~ Stefan Weber (teleschau) aufklappen »
Wohl gemerkt: Die Betonung liegt hier tatsächlich auf spielen, nicht schreiben oder machen. Denn der Vierer aus Brooklyn erliegt mit großer (Spiel-)Freude - und ohne merklichen Widerstand - dem Charme seiner Vorbilder: The Byrds, Buffalo Springfield und Crosby, Stills, Nash (& Young). Wobei jene, im Zusammenhang mit Maplewood gerne als Referenz angeführten Gründerväter des US-Country- und Westcoast-Rock tatsächlich ein wenig in die Irre führen.
Denn so watteweich und warmherzig, so verliebt und verträumt wie sich "Yeti Boombox" präsentiert, rufen Maplewood eher andere Erinnerungen wach. Ihr Sound orientiert sich dann nämlich doch eher an Musikern, die im Zweifelsfall Rockgesten zugunsten des Popgeschmacks schliffen: die Eagles, Poco und Linda Ronstadt etwa. Dass America ("Horse With No Name") einen Maplewood-Song coverten, passt da gut ins Bild. Apropos Bild - auch die Songtitel sprechen da etwas zu sehr für sich selbst: "Moonboot Canyon", "North Shore Baby", "Dust", "Desert Fathers", "Over Hills And Down The Hollows" - fast scheint es, als ob die Band nicht nur eine unreflektiert-ungebrochene Huldigung musikalischer Traditionen abliefern, sondern auch gleich noch die komplette Palette von romantisch bis patriotisch aufgeladenen Amerika-Bildern nachzeichnen will. Wobei man ihnen diesen Umstand gar nicht recht vorwerfen mag. Dann schon eher, dass sich Maplewood bei ihrem Unterfangen in makelloser Schönheit verlieren. Keinen Hehl aus ihren Vorlieben machen. Und die ganz großen Melodien eben nicht schreiben. Und so ist "Yeti Boombox" schlicht: einfach wunderschön. Aber leider nicht viel mehr.