Pine/Cross Dover

Hinter ihm steht seine Anhängerschaft, die sich diebisch darüber freut, dass dieses Werk endlich an Land geschwemmt wird. Musste sie doch lange genug warten. Wenig Beatles, keine Akustikgitarre, so beschreibt Goss, der für seine Arbeit mit Kyuss und den Queens Of The Stone Age bekannt ist, das zweigeteilte Album: "Pine" macht den Anfang und besteht aus fünf Regentropfen im hitzigen Tropenwald. "This Is 'Low' And 'Heroes'" heißt es im hypnotischen "Worm In The Silk". Der Berlin-Atmosphäre eines David Bowie steht das weiche Organ des Chris Goss betrachtend gegenüber. Eingerahmt wird der erste Teil der Platte vom lässigen Sommer-Rocker "King Richard TLH" und dem Instrumental "Johnny's Dream". Der Mann steht immer noch am Meer. "I lit a menthol cigarette. Half expecting a jogger to startle me from behind: 'No smoking on the beach!'". Auch die Kommentare zu den Songs sind alles andere als dröge.

"Cross Dover", der zweite Teil, beginnt mit dem minimalistisch angelegten "Up In It". Die Wellen kommen. Chris Goss reitet auf ihnen und macht es damit dem Hörer nicht unbedingt leichter. Die Verantwortung dafür trägt er nicht ganz alleine: Sein Kumpane in Großbuchstaben auf "Pine / Cross Dover" ist John Leamy, während mit den Eagles Of Death Metal-Muckern Brian O'Connor und Dave Catching wieder Prominenz auf dem Gästesofa Platz genommen hat. Das - absichtlich? - an Led Zeppelin angelehnte "Rosie's Presence" oder die abschließende, zwölfminütige Improvisation "Alfalfa" winken mit dem Zaunpfahl: Chris Goss und seine Masters Of Reality sind noch lange nicht ausgetrocknet. "Pine / Cross Dover" wird für feuchte Augen sorgen. Obgleich es nicht gänzlich frei von Durststrecken ist.