BLACKsummers'night

Das geschorene Haupt des Maxwell Rivera mag ein Teil der Damenwelt, für die der Shooting-Star der Spät-Neunziger ein Sexsymbol war, bedauern. Das erotische Knistern, das sein Countertenor auf dem Erstling "Maxwell's Urban Hang Suite" 1996 erzeugte und das auf "Now" von 2001 seine bisherige Vollendung fand, dürfte aber auch hier für wohlige Wallungen sorgen.

Die Arbeiten zu diesem hörenswerten und durchdachten Neosoul-Album begannen schon vor Jahren. Zusammen mit seinem langjährigen Partner, dem Komponisten Hod David liefert das Duo, das für die Studioaufnahmen von einer Jazz-Combo vervollständigt wurde, nicht unbedingt die innovativste Soulscheibe ab. Dennoch sitzt hier alles an seinem Platz. Solis der Musiker wechseln sich mit dem sexy Phrasierungen des Künstlers ab, während der Drummer Chris 'Daddy' Dave fast unmerklich von brettharten Anschlägen auf die Snare zum sanften Streicheln selbiger Trommeleinheit mit dem Besen wechselt. Zum größten Soulbarden der Gegenwart wird der smarte Maxwell mit seiner schwarzen Sommernacht vielleicht nicht, seinen Status als Sexsymbol indes wird der Mann aus Brooklyn gewiss untermauern.