Skepsis und Vorfreude - gemischte Gefühle bevor ich als langjähriger Naglfar-Fan "Pariah" das erste Mal hören durfte. Nach Jens Rydens Weggang holte man sich Verstärkung aus dem eigenen Boot und so übernahm Bassist Kristoffer Olivius die Rolle als Vocalist. Dieser konnte bereits am Mikrofon von Setherial Erfahrung sammeln, doch da ich mich kaum an deren Scheiben erinnere, wusste ich keineswegs was auf mich zukommt. Ein bisher unbeschriebenes Blatt, das eine solche Rolle übernehmen sollte?! Unvorstellbar. Zu groß war das Loch, das nach dem Vorgänger "Sheol" hinterlassen wurde. ~ metal-channel aufklappen »
Doch gleich nach dem ersten Hördurchgang merkt man eines sofort: der neue Naglfar Shouter steht dem Alten in nichts nach. Ausser modernster Dark Funeral Kunst habe ich noch nie eine Stimme gehört, die so voller Hass gespickt ist. Ein wenig monoton ist das Ganze zwar doch, aber gibt man dem Album ein wenig Zeit, entfaltet es sich wie ein kleiner Parasit im Ohr und zwingt einen sich das Album immer und immer wieder anzutun. Nach dem Intro geht es gleich mächtig los - typischer Naglfar Sound und über allem Kristoffers höllisches Gekeife, gepaart mit geilem, langsamerem Refrain. Der Opener ist wohl gleichzeitig der beste Song des Albums und ohne jegliche Übertreibung vergleichbar mit einem Klassiker ala "I Am Vengeance". Und zu allem Überfluss bleibt die Qualität der Platte auf diesem Niveau, auch wenn das Tempo gleich beim nächsten Song "Spoken Words of Venom" gezügelt wird. Da uberhört man gerne einen etwas monotoneren Sound. Ein weiterer Höhepunkt der schwedischen Kunst ist das melodische "And The World Shall Be Your Grave". Ein Stück weniger schwarz, dafür ein wenig melodischer kommt der Song daher und bleibt sofort hängen, wozu wohl auch der Refrain mit der Textstelle "The Day you die is the Day I smile..." beitragen dürfte. Ein kleiner Exkurs zum sonstigen Album Sound, klingt allerdings höllisch gut.
Fest steht, dass Naglfar inklusive neuem Shouter noch einen draufsetzen konnte und sogar alte Jünger überzeugen dürfte. Im Klartext: "Pariah" setzt nochmal eine Schippe drauf und übertrifft die 2003'er "Sheol" um ein, zwei Schippen. Horns up, hail Naglfar!