Nach dem Austieg Tomas Lindbergs im Jahre 2005 ist Nightrage eine für mich bereits geschlossene Akte. Doch die ersten beiden Alben haben es wahrlich verdient nochmal ein Revue zu ziehen. ~ metal-channel aufklappen »
Vorab muss ich sagen, dass ich eigentlich keineswegs einer dieser typischen Melodic-Death Anhänger bin. In Flames, Arch Enemy oder Dark Tranquillity sind sicherlich Bands denen man Respekt zollen sollte. Doch Nightrage klingt anders. Wie eine perfekte Mischung aus all diesen Bands. Schon der Vorgänger "Sweet Vengeance" war ein absoluter Hammer und stand den alten At The Gates Scheiben in nichts nach, war ihnen sogar noch ein Stück voraus.
Und genauso beginnt auch "Descent Into Chaos". Gleich der Opener "Being Nothing" ist ein absolut druckvoller Hassbolzen und erinnert zunächst nicht an den typischen Melodic-Death wie man ihn vielleicht aus modernsten Götheburg-Produktionen kennt. Doch wie gesagt: die Truppe um Shouter Tompa geht ihren eigenen Weg. Einen, in dessen Genuss ich zuvor noch nicht kommen durfte. Das Einzige was einem bei dieser Platte schwer fällt, ist einen Höhepunkt zu finden. Denn wirklich jeder der Songs ist ein absoluter Killer. Ob nun der Titeltrack "Descent Into Chaos", der bereits oben erwähnte Opener "Being Nothing", das etwas an Tempo einbüssende "Drug", das von Dark Tranquillity-Fronter Mikael Stanne untermalte "Frozen? und ja, sogar das abschliessende Instrumental "Solus" geht unter die Haut.
Es bleibt nicht viel zu sagen. Selten habe ich ein solch konstantes Album zu hören bekommen. Genau das ist der melodische Todesmetal, an dem sich der Rest Schwedens und auch der restlichen melodischen Welt ein Beispiel nehmen kann. Und dazu hat Thomas Lindgren ein ganzes Stück beizutragen. Nach seinem Ausstieg ist das umso eindeutiger. Nightrage Anno 2005 und Anno 2007 - ein wirklich riesiger Unterschied. Bleibt zu hoffen, dass unser Tompa schnell Unterschlupf in einem neuen Projekt bekommt. Denn auch nur eine annähernde musikalische Qualität eines "Descent Into Chaos" wäre für mich schon ein absoluter Zungenschnalzer.