4 Fäuste für ein Halleluja

Eine reinrassige Rap-Platte in bester Method Man & Redman-Manier sollte die Scheibe werden, die nicht umsonst beim Albumtitel einen Film des erfolgreichsten Actionduos der 70er-Jahre (Bud Spencer und Terence Hill) zitiert. In der Tat gehen Banjos Flows und die Jonesmann-Ansagen fast ausschließlich nach vorne.

Das in einem minimalen Beatgewand steckende "Vögel" stellt schnell klar, wie das mit dem Action-Rap gemeint ist. Die fehlende Melodik des Stückes ersetzen Olli und Jones mit scheinbar atemlosen Flows, die ohne Leerzeilen oder Verschnaufer von der einen in die nächste Zeile übergehen und inhaltlich, wie soll es anders sein, auf die eigenen Vorzüge hinweisen. Wer wie Banjo auf "Dreck für mich" in halsbrecherischer Geschwindigkeit die Tempi wechselt und dabei stets seinen Style bewahrt, darf das aber auch.

Leider werden nicht alle Instrumentale der Qualität der beiden MCs gerecht. Benny Blanco, Roe Beardie, Sti, Lex Barkey und PhreQuincy lauten die fantasievollen Namen der Produzenten. Dabei hätte den Instrumentals ein wenig mehr Fantasie gut getan.

Das Kollabo-Album ist, bei all dem vordergründigen Spaß, keine Scheibe, die man zum Plaudern im Wohnzimmer auflegt. Die komplexen Wortspiele, der nicht zur Ruhe kommende Wortfluss, der voller irrwitziger Seitenhiebe und Schelten steckt, erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Die teils lärmenden und schrillen Arrangements ("Himmel zieht zu") verstärken die Notwendigkeit zur absoluten Konzentration und sorgen manchmal dafür, dass ein Track wie "Die Flocken", trotz der ästhetisch-vulgären Kraftausdrücke, nervt.