Seit 14 Jahren drehen die Musiker von Ozomatli aus Los Angeles die Weltmusik schon erfolgreich durch den Stil-Wolf - heraus kommt jedes Mal etwas anderes. Immerhin führte das den Produzenten Tony Berg (Aimee Mann, Pete Yorn), der für dieses Album mitverantwortlich ist, zu der Aussage, dass die Arbeit mit den Herren von Ozomatli in etwa so spannend sei, wie sieben Kontinente gleichzeitig zu besuchen. ~ Klaas Tigchelaar (teleschau) aufklappen »
Mit recht weit reichendem Einflussgemisch aus Salsa, HipHop, Dancehall, Cumbia, Samba, Funk, Merengue, Raga, R&B und leicht elektronisch angehauchtem Klicker-Pop lassen Ozomatli dann auch kaum eine Stilrichtung aus, die nicht gerade im Rock oder dem aggressiven Diskotheken-Sound ein Zuhause gefunden hat.
Abwechslung in Großbuchstaben: Ein Song wie "45" erinnert an den aufpolierten Stax-Sound der 60er-Jahre, während "Love Comes Down" als Ballade mit Tiefgang durchgeht, die gar Erinnerungen an The Dissociatives zu wecken weiß. Drumherum geht natürlich die wilde Straßenfete, mit Bläsern, gefühlten einhundert Perkussionisten und einer ansteckend guten Laune. Eine Vielfalt, die man nach dem etwas müden Dancehall-Salsa-Opener "Are You Ready?" vielleicht gar nicht erwartet.
Wo Ozomatli vor allem Geschick zeigen: Bei der souveränen und überzeugenden Umsetzung der einzelnen Stile, die sie sich gleichermaßen entspannt zu eigen machen und klug mit neuen Elementen besetzen. Dazu kommt die Erkenntnis, dass in der turbulenten Welt von heute keiner mehr als knapp 35 Minuten brauchen sollte, um seine Botschaft deutlich zu machen. Weswegen die Party hier auch schnell wieder vorbei ist und ein angenehm unaufdringliches wie positives Gefühl zurücklässt.