So also klingt australisches Singer-Songwriting: viel Sonne, ein wenig Countrycharme, Ursprünglichkeit in der Stimme und in den Instrumenten und ein Hauch Melancholie. In seiner Heimat Australien ist Pete Murray bereits ein Star, der in ausverkauften Hallen spielt. Sein drittes Album "Summer At Eureka" klingt aber nicht nach Stadion oder gar Rock. Sondern eher nach einem rustikalen, alten Häuschen mit viel Wiese drum herum, nach Idyll im Landhausstil, nach einem friedlichen Sonntagnachmittag mit Kaffee und Kuchen im Freien. In genau so einer Umgebung entstand das Album. Eureka nennt sich Pete Murrays Bauernhaus, in dem er sich selbst ein Studio einrichtete. Und es war Sommer. ~ Nina Hortig (teleschau) aufklappen »
Ob die absolut sonnige Entspanntheit seiner Musik auch hierzulande funktioniert, wird sich noch zeigen müssen. Denn sie säuselt schon sehr unauffällig am Hörer vorüber. Sie geht nicht wirklich in die Beine und auch nur selten zu Herzen wie bei "Never Let The End Begin". Wer allerdings völlig unbeschwerte Musik für ruhige Stunden sucht, dürfte bei "Summer At Eureka" goldrichtig liegen.
Denn auch wenn Murray mal nach rauem Roadmovie - immer der Sonne entgegen - klingt und ab und an die sandigen Cowboystiefel auspackt, meistens erinnert das Album doch an ein Lagerfeuerkonzert mit Wellenrauschen im Hintergrund. Und es herrschen eher sanfte Töne vor. Die aber sind dafür herrlich unkitschig wie in "Chance To Say Goodbye", einem romantischen Abschiedslied. Wenn Abschied immer so klingen würde, wäre er wohl weniger schmerzvoll.
Überhaupt durchzieht das Album eine positive Stimmung trotz der latent mitschwingenden Melancholie der Melodien. Grund zu Traurigkeit gibt es für Pete Murray wohl auch keinen. Denn "Summer At Eureka" ist die alleinige Vision des australischen Songwriters. Um seine eigenen Vorstellungen uneingeschränkt verwirklichen zu können, entstand es in absoluter Eigenregie. So stand auch kein professioneller Chor für die Background Vocals in "Happy Ground" im Hintergrund. Für das laute Singalong des Schlusslieds sind rund 30 Freunde und Verwandte von Pete Murray verantwortlich.