Drei Jahre verstaubten die neun Songs in irgendeinem Archiv, doch im September soll es so weit sein: Scarlett Johansson und Pete Yorn bringen ihr gemeinsames Album "Break Up" heraus. Und falls dieses nicht aus qualitativen Gründen so lang unter Verschluss blieb, dürften beide davon profitieren: Johansson fand in Yorn einen ernst zu nehmenden Songwriter, um ihre Gesangskarriere voranzutreiben. Yorn hingegen sollte dank des großen Namens der Schauspielerin die Aufmerksamkeit zu Teil werden, die ihm hierzulande bisher weitgehend verwehrt blieb. Doch zuvor versucht er es mit "Back & Fourth" noch mal allein. ~ Annekatrin Liebisch (teleschau) aufklappen »
Es dauert nicht lang, bis es dem Hörer dämmert: Eigentlich hätte auch die Soloplatte "Break Up" heißen können. Ausgiebig trauert Yorn auf seinem vierten Album gescheiterten Beziehungen hinterher. "Don't Wanna Cry", verspricht er zwar im Opener, doch der weinerliche Ton will aus seiner Stimme nicht verschwinden.
Allerdings singt sich Yorn seinen Kummer auf angenehme, abwechslungsreiche Art und Weise von der Seele. Nachdem er drei Platten fast im Alleingang zimmerte, stellte sich der 35-Jährige diesmal eine kleine Band ins Studio. Und die bringt Schwung in die folkigen Songs, wie anhand von "Paradise Cove" und "Last Summer" nachhaltig demonstriert wird. Getragen von sanftem Gitarrenmehrklang oder angenehm pathosfreien Streicherarrangements entwickeln Balladen wie "Social Development Dance" und "Thinking Of You" eine feine Dynamik, während Backgroundsängerin Orenda Fink (Azure Ray) unaufdringlich Akzente setzt.
Keines der zehn Lieder sticht im besonderen Maße hervor, was in diesem Fall jedoch nicht negativ zu verstehen ist: "Back & Fourth" entpuppt sich als eine organische, in sich stimmige Platte, die auch ohne Mitwirkung von Scarlett Johansson ihre Reize hat.