Jetzt ist es also raus - Antonella ist neben Leo, Gabby und Vici die vierte "Queensberry". War ja auch langsam an der Zeit, selten zuvor bei der ProSieben-Casting-Show "Popstars" war so ein Brimborium um die Auswahl der Bandmitglieder gemacht worden. Woche für Woche wurde ein neues "Girl" gewählt, die letzten drei Kandidatinnen traten gar mit jeweils ihrer eigenen Version des Queensberry-Albums "Volume I" gegeneinander in den Charts an. ~ Stefan Weber (teleschau) aufklappen »
Aber irgendwie ist das langwierige Prozedere auch verständlich. Schließlich musste ja versucht werden, über mehrere Wochen maximal mögliche Medienpräsenz zu gewinnen, Öffentlichkeit zu erzeugen, die Zuschauer an die Queensberry-Songs heranzuführen. Denn nur über seinen musikalischen Inhalt wird sich "Volume I" nicht verkaufen lassen. Und einen erneuten Megaflop wie die letzten "Popstars" (Erinnert sich noch jemand an Room 2012?) will ProSieben sicher nicht riskieren.
Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass das Queensberry-Album absolut auf Nummer sicher geht, für den Massengeschmack 2008 aber fast ein bisschen zu brav wirkt. Die Produzenten setzen weder auf frechen Girl-Pop à la Katy Perry noch auf Billig-Beats wie auf Britneys neuem Album, und versuchen auch nicht, mit Queenberry mit Gewalt auf den Retro-Soul-Zug aufzuspringen. Auf "Volume I" hört man ein bisschen R&B-Flair, harmonischen Satzgesang und ein paar Standardbeats - und das Ganze wird meist auf harmloses Pop-Niveau heruntergebrochen.
"Bike" spielt mit Swing-Rhythmen, ähnlich wie Christina Aguilera auf ihrem letzten Album. "Over It" und "I Can't Stop Feeling" sind klassische Girlgroup-Balladen, die man seit den Spice Girls in x-tausend Varianten gehört hat. Und der einzige wirkliche "freche" und fordernde Girl-Pop-Song ist die erste Single "No Smoke". Die wird ein Hit werden. Ob das aber reicht, um bis zur nächsten Popstars-Staffel im Gedächtnis zu bleiben, ist fraglich.