God Willin' & The Creek Don't Rise

Wie breit dieses musikalische Spektrum ist, macht der 37-Jährige dabei früh klar: Während der Opener, das ruppige "Repo Man" sich düster und nicht ohne Gewaltfantasien über den Hörer beugt, als schroffer Blues gegen die eigene Hilflosigkeit poltert, ist das folgende "New York's Killing Me" fast als zärtlich zu bezeichnen. Eine von Hassliebe geprägte Hymne auf - oder vielmehr gegen - die große Stadt, die von Slide- und Twanggitarren geprägt wurde, so klingt, wie ein Schwarzweißfilm aussieht und auch denen Spaß machen dürfte, die eigentlich auf lässige Songwriter-Hunde wie Ryan Adams stehen.

Aber LaMontagne meint es durchaus ernst mit der Stadtflucht: "God Willin' & The Creek Don't Rise" entstand tatsächlich in den Wäldern von Massachusetts, wo der 37-Jährige ein Anwesen besitzt. Das erste Mal kümmerte er sich nicht nur ums Songwriting, sondern auch um die Produktion - die Backingband benannte er indes neu und gab ihr erstmals Platz auf dem CD-Cover. Zu Recht, denn dass seine "Pariah Dogs" aus erfahrenen Sessionmusikern bestehen, die unter anderem mit Lucinda Williams oder Joe Henry spielten, meint man zu hören - dass sie mehr Raum als auf dem Vorgänger "Gossip In The Rain" eingeräumt bekommen, ebenfalls. Sicher das bisher beste Album LaMontagnes.