Something Else

Mit 31 Jahren ist der smarte, immer elegant gekleidete Sänger in den USA bereits in den höchsten Chartregionen angelangt. In Deutschland blieb der große Erfolg bisher aus. Das könnte sich mit "Something Else" ändern. Souverän huldigt Thicke darauf den Soulstars der 70er-Jahre, ohne die Motown-Größen imitieren zu wollen. Die HipHop-Anleihen schraubt Thicke auf "Something Else" auf ein Minimum zurück. Nur auf dem Schlusstrack "Tie My Hands" gewährt er dem derzeit angesagtesten, krächzenden US-Rapstar Lil Wayne einen kurzen Gastauftritt.

Im entspannten Eröffnungssong "You're My Baby" erweist Thicke lieber seinem Vorbild Marvin Gaye gesanglich mit seinem schmeichelnden Falsett Referenz. Ein Highlight des Albums ist der schmissige New-Soul der Single-Auskopplung "Magic", die mit opulenten Bläsersätzen, eingängigem Refrain und Thickes souverän die Tonlagen wechselnden Stimme echte Hit-Qualitäten besitzt. Dass er auch funkige Disconummern beherrscht, zeigt sein lässiger, in die Beine gehender Tanzsong "Something Else".

Auf Albumlänge wirkt Thickes Mixtur aus Balladen und Soulnummern aber manchmal ein bisschen glatt und eintönig. Nur selten finden sich so wunderbar empfindsame, melancholische Stücke wie "Dreamworld" auf der Platte. Trotz dieser Einwände macht Thicke in seiner Rolle als Retter des Soul eine gute, weiterhin vielversprechende Figur.