"Run Come Save Me" aus dem Jahre 2001 bescherte Rodney Smith Hochachtung und den massiven Respekt der britischen HipHop-Szene. Für die Presse war das zweite Album des aus Jamaika stammenden Londoner MCs und Produzenten ein Ausnahme-Werk. Abseits HipHop-typischer Stereotypen lieferte es ein Soundgewand, dessen Wurzeln tief im Dub verankert sind. An dem Erfolg des Releases hatte der Nachfolger "Awfully Deep" von 2005 schwer zu knabbern. Die Messlatte, für die Roots Manuva verantwortlich zeichnete, schien in der Atmosphäre auszuharren. ~ Daniel Heim (teleschau) aufklappen »
Mit "Slime & Reason" tut sich Roots Manuva einen Gefallen, denn den von ihm hochkatapultierten Gradmesser, hält er nun wieder sicher in den Händen. Was er auf seinem dritten Album vermissen ließ, den Soundsystem-Charakter und den Funk, wurde wieder wesentlicher Bestandteil des insgesamt fröhlicheren vierten Albums.
Für den neben Mike Skinner bekanntesten MC Englands lag die Inspiration für "Slime & Reason" in der Klang-Ästhetik des jamaikanischen Reggae-Labels Studio One. Das sympathisch-trottelige "Again & Again", dessen Bläser-Samples gewollt holprig gesetzt sind, vermittelt ein Stück weit genau diesen Anspruch. "C.R.U.F.F.", ein aus elektronischen Versatzstücken geschraubtes melancholisches und gänzlich deepes HipHop-Brett, knüpft direkt an Manuvas 2001er-Release an. Aber auch "Kick Up Ya Foot", bestückt mit einem monströsen Elektro-Bass, lässt den Hörer sich doppelt so groß und dreimal so breit fühlen. Manuvas Raps erscheinen unter diesen erstklassigen Produktionsbedingungen im besten Lichte. Sein Englisch ist beheimatet im jamaikanischen Patois und in dem Londoner Cogney gleichermaßen, und die Stimmgewalt, mit der er seit "Brand New Second Hand" HipHop-Heads sowie Musikinteressierte jeder Fasson beeindruckt, bleibt sein Markenzeichen. Neben Manuva sind die Produzenten Toddla T (unter anderem "Buff Nuff") und Metronomy mit "Let The Spirit" vertreten. Die wahren Glanzstücke auf "Slime & Reason" aber gehen auf Manuvas Kappe.