Sam Sparro

Natürlich, "21st Century Life" oder "Black And Gold" funktionieren - über eine funky Basslinie, eine einprägsame Melodie und die Stimme Sparros, die sich irgendwo zwischen Prince und Lenny Kravitz bewegt. Beste Voraussetzungen für hedonistischen Discopop - doch der ehemalige Kinderdarsteller und Sohn des TV-Komponisten Chris Falson ("Queer Eye For The Straight Guy") beweist nicht genug Ausdauer, um auch auf Albumlänge zu punkten. Stattdessen greift er in eine gut gefüllte Kiste, holt sich ein Versatzstückchen nach dem anderen und schraubt halt ein bisschen herum. Mit ordentlichen, aber nie visionären Produzenten wie Richard X oder Paul Epworth entsteht so eine Auswechselbarkeit, die spätestens nach sechs oder sieben Songs einfach nur nervt. So klingt "Waiting For Time" wie ein Seal-Outtake, und "Cotton Mouth" langweilit trotz Kopfstimmen-Overkill im Refrain. Nch halbwegs auf der Haben-Seite: Der Tanz-Track "Recycle It!" mit hübscher und vielschichtiger Vokal-Arbeit und erstaunlich frischer R'n'B-Kante, leider nur ein kurzes Zwischenspiel und das melodiöse "Pocket", das zumindest in Großbritannien, wo Sam Sparro doch noch recht erfolgreich ist, ein guter Kandidat für die nächste Single ist. Für ein Album zu wenig, eh klar.