Playgrounds

Einer konnte bei besagtem Festival bereits erkannt werden: Auf den Brettern wird gebrettert. Auffallend dabei ist die Rolle von Oliver Holzwarth. Der seit seiner Beschäftigung bei Blind Guardian einem größeren Publikum bekannte Bassist versorgt die Stücke mit einer verträglichen Extraportion an Druck; die relativ dünne Besetzung seiner Hauptband ohne Keyboards und zweite Gitarre gibt ihm Platz. Den nutzt er, seine Kollegen ziehen mit: Obwohl "Playgrounds" nicht frei von Unterstützung aus der Konserve ist, kommen die Stücke knackiger, stellenweise auch lebendiger als im Studio rüber.

Ein anderer erfährt lediglich eine Auffrischung: Acht der zehn Stücke stammen von den letzten beiden Alben "Paramount" und "The Art Of Navigating By The Stars", welche wunderbar austarierte, zwischen Rock und Metal schwebende Kompositionen enthielten. Der ideale Einsteiger "When Alpha And Omega Collide" sowie das schmunzelnd als "Liechtenstein-Hitsingle" angekündigte "The Lonely Views Of Condors" mögen als Anspieltipps dienen. Obendrauf gibt es zwei Auszüge aus dem von Arno Menses geliebten 91er-Werk "A Sense Of Change". Fertig. Leider.

Weitere von Menses neu interpretierte Stücke oder eine DVD, die einem den Spielwitz buchstäblich vor Augen führt - es hätte Möglichkeiten gegeben, "Playgrounds" zum nächsten perfekten Eintrag in der Diskographie zu machen. So bleibt es lediglich für Fans und Neueinsteiger unverzichtbar. Trotz aller Größe, die Sieges Even hier erneut an den Tag legen.