Up to Now [Limited Edition]

Nach zwölf Jahren und fünf Alben kann man das schon mal machen, ohne sich irgendwelchen Ausverkaufsvorwürfen auszusetzen - zumal Snow Patrol tatsächlich von vorne beginnen: Auch das etwas rauere Material der ersten Alben Songs "For Polarbears" (1998) und "When It's All Over We Still Have To Clear Up" (2003) findet auf "Up To Now" die verdiente Berücksichtigung. Was freilich fehlt: Das wunderbar rumpelige "One Hundred Things You Should Have Done In Bed", das seinerzeit ja auch als Single veröffentlicht wurde und vielleicht die bessere Wahl als das mediokere "Fifteen Minutes Old" gewesen wäre. Aber vermutlich wär's zu laut gewesen, zu weit weg von dem, was Snow Patrol heute so machen.

Natürlich finden sich auf "Up To Now" Hits wie "Take Back The City", "Spitting Games", "Run" und "Chasing Cars" - die letzten beiden zusätzlich in fast kammermusikalisch inszenierten Live-Versionen. Aber auch zwei Stücke von Lightbodys Nebenprojekt The Reindeer Section wurden auf das Album gepackt, zudem ein Cover des Beyonce-Stückes "Crazy In Love". Dazu kommen die üblichen drei neuen Songs: In "Just Say Yes" klingen Snow Patrol dank einer Wagenladung Synthies poppiger denn je - und sehen im Video verblüffenderweise aus wie zuletzt Polarkreis 18, was irgendwie ganz gut passt.

"Give Me Strength" ist dagegen eine zunächst kleine Akustik-Nummer, die sich über einem schön stoischen Gitarrenriff dann doch noch Richtung Opulenz schwingt, ohne allzu glatt zu sein. Beim ebenfalls neuen "Dark Roman Wine" fällt Ähnliches auf: Die Band bleibt ruhig, nimmt die Geschwindigkeit heraus. Die Rhythmusgruppe bleibt ohne Beschäftigung, stattdessen ertönt so eine Art Leierorgel. Ungewöhnlich, aber durchaus passend zu Lightbodys warmer Stimme.