Ocean and Me

Zwölf neue Songs sollten sich bei ihrer Entstehung gegenseitig formen, die wechselhaften Stimmungen, das unterschiedliche Wetter widergeben. Das Ganze nicht schwermütig, sondern sehr zurückgelehnt, mit einer Sicherheit, die man vielleicht erst ausstrahlen kann, wenn man die notwendigen und erlaubten Fehler der Jugend gemacht hat.

Zelmani spricht die Menschen in ihren Liedern mit "My Friend" an, jener freundlichen und sehr innigen Bezeichnung, die davon zeugt, dass es da eine innere Ruhe gibt. Dazu spielt sie Gitarre, und manchmal erschrickt man ob der Schönheit ihrer Stimme, wie beispielsweise bei "Time".

Sie befindet sich in einem Genre, das unterschätzt ist, da man die Songwriterinnen oft als Lagerfeuer-Liedchensinger wahrnimmt. Die Schwedin spielt romantischen Folk, das Klavier lässt ihren melancholischen Akustik-Pop nicht zu unterhaltsam werden, dennoch ist auch dieses Album eine Einladung aufs Sofa, zärtlich klopft sie mit der flachen Hand auf den Platz neben sich. Und das nach 13 Jahren in diesem Geschäft. Freilich ist die Frau längst ausgestiegen, lebt auf der einsamen Insel. Doch Platz nehmen möchte man trotzdem.