Ein pikantes Detail am Rande: "Sovereign" von Tenet erscheint am gleichen Tag wie "Years In The Darkness" von Arkaea, eine Woche später folgen Divine Heresy mit einem neuen Streich. Alle drei führen Mitglieder der zerstrittenen Fear Factory in ihren Reihen. Was die Sache allerdings entschärft: Im Falle von Tenet kommt der Befehlshaber aus einem anderen Lager. ~ Alexander Diehl (teleschau) aufklappen »
Es ist das Baby von Jed Simon, der mit Strapping Young Lad und Zimmers Hole bereits die Grenzen des machbaren Metals ausloten durfte. Jetzt räumt er als Chef den Laden auf. Gewissenhaft, bewährten Tugenden folgend und mit namhafter Unterstützung: Neben Byron Stroud und Schlagzeugtier Gene Hoglan - eben jenen beiden Fear Factory-Recken - , steht mit Glen Alvelais (Forbidden, Testament) ein großartiger Saitenkünstler mit im Raum. Vor das Pferd wurde Steve "Zetro" Souza gespannt, der sich vor langer Zeit bereits mit Exodus in die Annalen des Heavy Metals eingetragen hat. Eine Supergruppe, wenn man so will, sind Tenet. Für all diejenigen, denen Slayer gerade hart genug sind.
Ein schweres Geschütz wird aufgefahren, rigide wird durchgegriffen. Keine Keyboards, keine Witze, keine Experimentiertaktik. Selbst die Tempodrosselung von "Going Down" geht daneben. Trotz ausgefuchster Soli und einem "Take A Long Line", das mit einem geeigneten Publikum im Chor durch jede Hallendecke gehen wird, bleibt vieles auf "Sovereign" im Rahmen dessen, was eine gut geschmierte Thrash-Maschine zu leisten imstande ist. Dafür spricht auch, dass mit Vincent Wojno (Mix), Andy Sneap (Mastering) und Travis Smith (Coverartwork) einschlägig bekannte Gesichter des Genres ihre Hände mit im Spiel hatten. Die alte Schule der neuen Rückbesinnung ist momentan gut besetzt. Mit Tenet kommt einer, der das Zeug zum Klassenprimus hat, vorerst jedoch im oberen Mittelfeld spielt.