Back in Blood

Herauskam dabei, und da müssen wir unbedingt nochmals den guten Jyrki zitieren, "mehr Mötley Crüe als Mercy, aber mit einer Crüe, gemacht aus den Sisters". - Pfiffig formuliert, wäre einem, zugegeben, nicht auf Anhieb so eingefallen. Aber es umschreibt wirklich herrlich metaphorisch, was bei den 69 Eyes passiert ist. Mehr denn je haben die Finnen ihrem Sound den Glam-Stempel aufgedrückt. Mötley Crüe, Guns'n'Roses ... - 20 Jahre nach dem letzten großen Zucker der rockenden Dauerwellen erinnern jetzt die Goth'n'Roller aus Finnland an den Sound dieser Ära, die der rasante Grunge-Hype jäh beendete. Mit der ihnen ureigenen, natürlich auch ordentlich kitschigen Melancholie gewinnen The 69 Eyes - selbsterklärtes Ziel: "Gothic for the masses" - dem guten, alten Glamrock noch ein paar spannende Facetten ab. Eine gute Mischung aus Sleazer- und Poser-Soundtrack, gemacht fürs Stadion, und somit wiederum perfekt ins bisherige Werk der Finnen passend. Am besten ist das ganze immer dann, wenn sich zum Powerrock eine griffige, mitskandierbare Melodie gesellt: Songs wie "Kiss Me Undead", "Lips Of Blood" oder "Dead'N'Gone" haben definitiv das Zeug zu neuen Schwarzkittelhymnen, wenngleich sie, wie schon gesagt, auch nichts Neues erzählen. Vampirismus ist nun mal ein aaaaaaaaaaaaaaaaaalter Hut - aber doch auch ganz romantisch in diesen schnelllebigen Zeiten ...