Das schönste Lied auf "Doll Domination" ist ein Bonustrack: "Perhaps, Perhaps, Perhaps" kennt man ja. Der Swing-Klassiker, der unter anderem von Doris Day intoniert wurde und gerne zur Untermalung wilder Tanzszenen in Privatfernsehkomödien verwendet wird, ist von einer Qualität, die auch die Pussycat Dolls nicht kaputt bekommen. Ansonsten gibt es über das Album das Übliche zu sagen: Hübsche Frauen singen Songs, die sich im Graubereich zwischen R'n'B und Pop bewegen und nicht wirklich spannend sind. Irgendwie klingt's trotzdem ganz handfest, weil in die Produktion investiert wurde und ein paar Hochkaräter für Gastfeatures gewonnen werden konnten. ~ Jochen Overbeck (teleschau) aufklappen »
Natürlich ist der Beat von "When I Grow Up" im höchsten Maße anständig. Frischer, sehr aktueller Elektro kreuzt sich mit HipHop und baut mit kühlen Synthies und einer funky Bassline eine amtlich tanzbare Angelegenheit zusammen. Und selbstverständlich klingt es herrlich verplant, wenn Snoop Dogg auf dem folgenden "Bottle Pop" zu fiepsenden Synthies seine immer etwas verwundert klingenden Kiffer-Lines droppt. Auch R. Kelly macht seine Sache durchaus gut: Der Mann, ohnehin so etwas wie ein lebendes Schlafzimmer, gibt dem schummrigen "Out Of This Club" gemeinsam mit Polow Da Don quasi ein bisschen Testosteron. Und wenn Missy Elliott irgendwo beteiligt ist, macht das immer Spaß, so auch "Watcha Think About It".
Das Problem bleibt: Wie die Körper der Pussycat Dolls auf dem Albumcover so lange durch den Photoshop gezogen wurden, bis auch der letzte menschliche Makel verschwunden war, wurden auch die Stimmen gnadenlos geglättet und mit Effekten versehen. Ob das jetzt eine moderne, visionäre Produktion ist oder als Mittel zum Zweck dient und stimmliche Defizite ausbügeln soll, ist nicht ganz klar. Sicher ist aber, dass "Doll Domination" an den üblichen Pussycat-Dolls-Symptonen krankt: Da fehlt einfach die Seele, das Organische, der Soul ein bisschen.